Sein oder nicht sein... Am kommenden Sonntagnachmittag kommt es in Lenkerbeck zum ultimativen Showdown der beiden Spitzenteams der Oberliga und zum wohl wichtigsten Spiel in der 10 jährigen Oberligahistorie des TuS seit dem Abstiegsendspiel in Brackwede in der ersten Saison. Dabei ist die Konstellation denkbar einfach. Mit einem Punkt Vorsprung steht das Team um den „Chinakracher“ Pan Gang auf dem Platz an der Sonne. Unsere Mannschaft muss also in Lenkerbeck gewinnen, um in diesem Fall die Spitze zu erobern. Die Möglichkeit hierzu hat unser Team nur, weil Lenkerbeck ersatzgeschwächt gegen die BvB-Reserve verloren hatte. Auch Warstein hatte nur aufgrund von Personalproblemen einen weiteren Punkt gegen Holthausen II verloren. Aufgrund der Überlegenheit beider Teams in der Hinrunde (unser Team hat bereits 6 Punkte Vorsprung auf den dritten Rang) ist eigentlich davon auszugehen, dass (ohne Personalprobleme) der Sieger des Spiels am Sonntag sich die Meisterschaft nicht mehr nehmen lässt. Dabei zählt bei Punktgleichheit am Saisonende der direkte Vergleich beider Mannschaften und da hat Lenkerbeck mit dem 9:4 im Hinspiel einen wohl nicht auszugleichenden Vorteil.
Aber am Sonntag beginnt das Spiel bei 0:0 und unsere Mannschaft ist hoch motiviert die Scharte aus dem Hinspiel auszuwetzen. Allerdings werden die Trauben in des Gegners hoch hängen. Lenkerbecks Nummer eins Pan Gang ist eigentlich zumindest im Einzel nicht zu bezwingen. Auch an den Positionen 2-5 ist Lenkerbeck sehr stark besetzt. So kann man mit dem „Aufschlagriesen“ Dirk Koss an Position 2, Matthias Schemberg an Brett 3 und Linkshänder Ralf Bongers (5) drei Ex-Zweitligaspieler aufbieten, die bei ihrer riesigen Erfahrung sicher nicht aufgrund eines Oberligaspiels unruhig schlafen werden. Dies gilt wohl sicher auch für den Russen Alex Michailow, der mit seinem routinierten Blockspiel an Position 4 zu den besten Akteuren im mittleren Paarkreuz gehörte. Lediglich Christoph Waschul an Brett 6 erspielte eine negative Bilanz in der Hinrunde. Aber auch dieser verfügt über eine große Routine und ist gerade in einem so wichtigen Spiel nicht zu unterschätzen! Mit dem 9:3 Auftaktsieg in Schloss Holte zum Rückrundenbeginn hat Lenkerbeck schon einmal sein Leistungsvermögen angedeutet.
Aber auch die Leistungen unserer Mannschaft in der Hinserie und zum Rückrundenauftakt beim 9:4 gegen Wanne-Eickel sind nicht zu verachten. Adedapo Akiode ist nach Pan Gang die eindeutige Nummer zwei der Oberliga und vielleicht gelingt ihm ja doch die Sensation. Marco Hovemann hat es an Position 2 natürlich nicht einfach, gegen Dirk Koss wird aber auch Marco seine Chance haben. Im mittleren Paarkreuz konnten Andrzej Biziorek und Andreas Nübel nicht zuletzt am letzten Samstag beweisen, dass sie wie ihre beiden Gegner zum Besten gehören, was die Oberliga zu bieten hat. Vielleicht gelingt ja gerade in der Mitte die Revanche für die unglücklichen 1:3 Punkten in der Hinserie. Wenn Benny Kowitz seine Grippe bis zum Spiel auskuriert hat, sollte man von ihm (Benny hat im unteren Paarkreuz noch kein Spiel verloren!) mindestens einen Punkt erwarten dürfen. Routinier Gerd Kleinberg schließlich konnte trotz Niederlage gegen einen starken Gegner am Samstag die spielerisch vielleicht beste Saisonleistung zeigen und hat in dieser Form sicher zumindest gegen Christof Waschul eine 50:50 Chance.
So wird es auf einen guten Start in den Doppeln ankommen. Im Anschluss werden sicher auch die Nerven eine Rolle spielen... .
Andererseits sind das aber auch die Matches, denen man das ganze Jahr entgegenfiebert und von denen man noch in Jahren Anekdoten erzählen wird. Und ist es nicht schön, dass es am Ende sicher noch das eine oder andere überraschende Ergebnis geben wird? Wozu sollte man den spielen, wenn man das Spiel schon komplett im Voraus berechnen könnte? Der TT-Fan steht bei den vielen zu erwartenden hochklassigen Matches auf jeden Fall schon vor dem ersten Ballwechsel als Gewinner fest!
Da beide Mannschaften sich schon aus vielen gemeinsamen Spielen kennen und schätzen, kann bei aller sportliche Rivalität von einer fairen Atmosphäre ebenso wie von einem Bier in gemütlicher Runde nach dem Spiel ausgegangen werden!

Bericht: Stefan Hölter